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Fr, 9.7.2021 14 Projektionen für 2021 (Teil 7)

Wenn Du Dich wunderst, worum es hier überhaupt geht, hast Du das Vorwort wahrscheinlich nicht gelesen.

Juli: Frančula XIV

Frančula XIV
Urheber Nedjeljko Frančula (1971)
Gruppe Lentikulär
Eigenschaft Flächentreu
Andere Namen
Anmerkungen Eine Variante des Wagner VII, durch Umbeziffern abgeleitet von der flächentreuen äquatorständigen Azimutalprojektion, Minimierung von Verzerrungen nach dem Kriterium von Airy-Kavrayskiy.
Für mehr Informationen siehe auch meinen Blogpost Die Frančula Projektionen oder Frančulas Originaltext Die vorteilhaftesten Abbildungen in der Atlaskartographie.

Der 1971[1] vorgestellte Frančula XIV ist die erste flächentreue Projektion des Kalenders.
Natürlich wird man, wenn es um niedrige Gesamtverzerrungen geht, in der Regel keine flächentreuen Projektionen in der Spitzengruppe finden (obwohl das auch vom verwendeten Vergleichsschema abhängt, ich komme nächsten Monat darauf zurück) – die Eigenschaft der Äquivalenz hat einen Preis, nämlich vergleichsweise hoher Winkelverzerrungen. Aber natürlich kann man flächentreue Projektionen miteinander vergleichen, um zu sehen, welche davon die geringsten durchschnittlichen Winkelverzerrungen hat. Und das ist der Grund, warum Frančula XIV hier aufgeführt ist.

Er ist eine umbezifferte Variante des Wagner VII. In meinem Blogpost über die Frančula-Projektionen habe ich schon Verzerrungswerte gelistet und auf die Ähnlichkeit zum Wagner VII.d (der zusammen mit dem bekannten Wagner VII 1941 von Wagner vorgestellt wurde[2]); aber ich möchte gerne eine weitere Visualisierung der Winkelverzerrungen zeigen, im Vergleich zu den beiden vorgenannten Wagner-Entwürfen sowie dem Eckert IV, der (berechtigterweise!) oft als flächentreue Projektion mit sehr geringen Verzerrungen gelistet wird.

Die Linien werden gezeigt für eine Flächenvergrößerung von:
  10°,
  20°,
  30°,
  40° (mit stärkerer Linie zur besseren Orientierung),
  50°,
  und 60°.

Aus ästhetischen Gründen bevorzuge ich selbst die beiden Wagner-Projektionen – aber ich muss sagen, dass die Verteilung der Verzerrungen im Frančula XIV äußerst vorteilhaft ist, wenn es darum geht, Verzerrungen an Land zu reduzieren.

Genug gequasselt.
Wir bleiben noch drei weitere Monate bei den flächentreuen Projektion. Bis dann!

Fußnoten

  1. Nedjeljko Frančula 1971: Die vorteilhaftesten Abbildungen in der Atlaskartographie
  2. Wagner, Karlheinz:
    Neue ökumenische Netzentwürfe für die kartographische Praxis.
    In: E. Lehmann, ed., Jahrbuch der Kartographie 1941.
    Leipzig: Bibliographisches Institut. 176–202.

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